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Wie
am Schnürchen |
Jahrhundertelang erleuchteten Wachsstöcke Stuben und
Gebetsbücher. Die Kunstwerke ließen auch Mädchenherzen
höher schlagen. |
Wie eine träge, cremeweiße Schlange
räkelt sich die Wachsschnur im warmen Wasser. Monika
Rehrl zieht sie aus der Schüssel und legt sie am
Holzrohling an. „Das wird eine klassische
Hufeisenform“, sagt sie. Wobei klassisch eher
oberbayerisch meint. „Stimmt“, sagt die Künstlerin und
lacht....weiterlesen |
Das
Licht fürs Leben |
Prächtige Wachsstöcke, einst funkelten sie am
Hochzeitstag, trösteten aber auch in dunklen
Stunden. Monika Rehrl aus dem Berchtesgadener Land
erweckt einen erloschenen Brauch zu neuem Glanz |
Monika Rehrl hat in der guten Stube
eine Vitrine, die beherbert ihren ganzen Stolz. Den
allerersten Wachsstock, den sie vor vielen Jahren von
ihrer Großmutter geschenkt bekommen hat. Er ist zwar das
kleinste Schmuckstück in ihrer Sammlung – dafür aber ihr
kostbarstes. „Es kam von Herzen“, sagt Monika Rehrl.
Denn früher wurden diese kleinen, mühevoll verarbeiteten
Kostbarkeiten zu Mariä Lichtmess am 2. Februar – dem Tag
der Kerzenweihe – oder auch zur Taufe, Kommunion und
Firmung verschenkt: an unverheiratete Töchter, Nichten,
Enkelinnen oder an eine besonders fleißige Magd, als
Dank für ihre gute Arbeit....
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Lichtquelle und Liebesbeweis mit Tradition
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Wachsstöcke früher an Mariä Lichtmess verschenkt – Monika
Rehrl fertigt kunstvolle Gebilde |
Ohne Licht im Dunkeln sitzen zu
müssen, kann sich heute nur noch vorstellen, wer im
Freien kampiert oder einen Kurzschluss erlebt. Und
selbst da sind Taschen- oder Akkulampen inzwischen
jederzeit bereit, eine Stromleitung zu ersetzen. Wie
selten und damit kostbar Lichtquellen in früheren Zeiten
waren, zeigt der Brauch an Mariä Lichtmess Wachsstöcke
zu verschenken und das nicht nur zum Anzünden, ondern
auch zum Anbeten oder Angeben, flapsig ausgedrückt. Denn
die Gebilde aus gezogenem Wachs waren ien Zeichen für
Zuneigung und außerdem für junge Frauen ein
Statussymbol, mit denen Sie zeigen konnten, dass Sie
eine gute Partie waren...weiterlesen |
Vielseitige Gestaltung |
Wachsstöcke wurden früher in den
unterschiedlichesten Farben und Formen hergestellt; in
Wallfahrtsorten feilgebotene Exemplare waren oft mit
religiösen Motiven verziert, zum Beispiel einem Bild mit
einer auf Wachsplatte gemalten Heiligendarstellung oder
plastischen Figuren und Motiven wie Engeln, Kreuzen oder
dem Jesuskindlein. Größe und Form des Wachsstocks
konnten auch variieren. Von kleinen Büchlein über
Hufeisen bis zu nestartigen Gebilden waren der Fantasie
keine Grenzen gesetzt...weiterlesen |
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